Abstiegskampf und der Plastik-Ball

Nach einer dreiwöchigen Punktspielpause griff die erste Herrenmannschaft wieder in das Spielgeschehen der Sachsenliga ein. Dabei kam es im Abstiegsduell gegen die Gäste aus Zwickau zu einem weiteren Show-Down in der Halle der 6. Grundschule „Am Großen Garten“.

Die lange Spielpause ging allerdings nicht spurlos an den Akteuren der Ersten vorbei, sodass der Start gegen die Sportfreunde aus der Autostadt gründlich daneben ging. Sowohl Max/Fauli als auch Matze/Niklas konnten den gegnerischen Doppeln kaum etwas entgegensetzen und verloren klar. Einzig Marcel/Alex rangen das Zwickauer Dreierdoppel in einem 5-Satz-Krimi nieder.

Im oberen Paarkreuz, sonst eher Punkte-Niemandsland, rechneten sich die Elbianer mehr Erfolge als in den zurückliegenden Spielen aus, da die Gäste neben dem Elbe-Sextett eine der wenigen Mannschaften der Sachsenliga ohne Unterstützung spielstarker Söldner darstellen. Diese Hoffnung wurde jedoch schnell zerstört, indem Max gegen den furios aufspielenden David kein Satzgewinn gelang und Matze am Nebentisch seine Fünfsatzniederlagenserie ausbaute.

Als in der Folge auch Niklas keine Mittel gegen Grobitzsch fand und seinem Gegenüber zum Sieg und der zwischenzeitlichen 5:1-Gästeführung gratulierte, schwanden die Hoffnungen der Hausherren auf Punkte immer weiter. Aber zum Glück endet die Geschichte dieses Spiels nicht an dieser Stelle, denn was sich in den kommenden zweieinhalb Stunden abspielte war Abstiegskampf pur und zeigte die Moral der mittlerweile gewachsenen Elbe-Topmannschaft. Zunächst besiegte Marcel unter Berücksichtigung exzellenter Coachingtipps („Spiel einfach noch ekliger als er“) seinen Gegner Winkler in fünf umkämpften Sätzen. Nach deutlichen Siegen von Fauli & Alex war der Anschluss wieder hergestellt (4:5).

Zu Beginn der zweiten Einzelrunde bot sich ein vergleichbares Bild nur mit getauschten Elbeteilnehmern. Matze jetzt ohne klare Chance auf einen Satzgewinn, während es parallel bei Max in den fünften Satz ging mit dem besseren Ende für den Gastspieler (Zwischenstand 4:7). Aber was wäre diese Saison ohne das mittlere und untere Paarkreuz. In der Folge konnten alle verbliebenen Einzel siegreich gestaltet werden, in denen die Elbespieler mehr oder weniger klar die Oberhand behalten konnten.

Damit ging es bereits zum dritten Entscheidungsdoppel in dieser Saison, allerdings zum ersten Mal mit einer 8:7-Führung. In dem an Spannung nicht zu überbietenden Abschlussspiel hatten die Elbianer die Unterstützung der mittlerweile mehr als 20 Zuschauer auf ihrer Seite, welche die Halle in einen Hexenkessel verwandelten (Danke nochmal an alle Beteiligten). Alle vier Spieler zahlten dies mit hochklassigem und spannendem Sport zurück.  Da dieses Doppel zum „Stellungskrieg“ mutierte (Sätze wurden abwechselnd gewonnen), war ein Entscheidungssatz vorprogrammiert. In Jenem erspielten sich Max & Fauli ein scheinbar sicheres Polster beim Stand von 9:3. Offenbar fühlte sich das Elbepaar doch etwas zu sicher, sodass nach zwei eigenen Matchbällen beim Stand von 10:11 eine gegnerische Chance zum Spielgewinn abgewehrt werden musste. Der bereits kurze Zeit später verwandelte dritte Matchball brachte die Halle dann gänzlich zum Überkochen und besiegelte die grandiose Aufholjagd der Ersten.

Mit diesem Sieg gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf wurde das Punktekonto auf 8 erhöht und übertrifft damit zu diesem Saisonzeitpunkt die kühnsten Hoffnungen vor der Serie. Nichtsdestotrotz werden noch einige Punkte auf das Konto der Elbe-Parademannschaft fließen müssen um dem Saisonziel Klassenerhalt näher zu kommen.

TT-Live Spielbericht Zwickau

Bereits am darauffolgenden Sonntagmorgen stand mit dem Auswärtsspiel in Schwarzenberg die nächste Punktechance auf dem Programm. Dieses Spiel wurde mit Spannung erwartet, da wir hier das erste und einzige Mal in dieser Saison mit dem Plastik-Ball in Berührung kommen werden. Zudem zeigten die bisherigen Ergebnisse, dass im Erzgebirge durchaus auch etwas Zählbares herausspringen könnte.

Die ersten Berührungen mit dem Plasteding (Variante von Hanno ohne Naht) waren hoffnungsvoll und so starteten wir mit Mut in die Doppel und wurden sogleich mit der harten Kunststoffrealität konfrontiert. Wie schon am Vortag gab es für Doppel 1 und 2 nicht viel zu holen, wobei vor allem Max & Fauli die wohl schlechteste Saisonleistung zeigten. Zur Rettung diente wiederum unser Dreierdoppel, das die gegnerischen Nachwuchstalente am Ende klar beherrschte.

Im oberen Paarkreuz war heute leider nur Staunen angesagt, da die tschechischen Asse um Miro Cecava der Elbespitze (Matze & Max) keinen Satz gönnten. Im mittleren und unteren Paarkreuz trennte sich dann die Spreu vom Weizen: also in Die, die mit dem Plasteball ganz gut zurecht kamen (Marcel & Alex) und naja die „Anderen“ (Niklas & vor allem Fauli), sodass wir in beiden Paarkreuzen je eine Punkteteilung erreichten. Dies stellte leider die schlechteste Ausbeute der Saison dar und führte zur 5:10-Niederlage.

TT-Live Spielbericht Schwarzenberg

Alles in allem ein nicht wirklich lohnenswerter Sonntagsausflug nach Schwarzenberg, der uns hoffentlich nicht länger beschäftigt. Denn bereits am kommenden Samstag geht es zum nächsten Abstiegsgipfel nach Penig, mit einem dann möglicherweise besseren Ausgang für die erste Herrenmannschaft.

 

2 Gedanken zu „Abstiegskampf und der Plastik-Ball“
    1. Ich würde es andersherum aufrollen: in der aktuellen oberen Tabellenhälfte wird es schwer eine Mannschaft zu finden, die ohne diese Unterstützung auskommt. Dahinter wird man dann allerdings schneller fündig.

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