Anke wird 3. bei den INDEM in Chemnitz 2018
Vor einer Woche, am 16. und 17. Juni, fanden die inoffiziellen deutschen Meisterschaften fuer Verbandsklassen diesmal bei uns in Sachsen in Chemnitz statt. Anke Brand konnte sich eine Medaille sichern, da sie einen hervorragenden dritten Platz im Einzel erreichte. Ich konnte die ueberglueckliche Anke zu ihrem Turniererlebnis interviewen und euch nun teilhaben lassen.
Als Anke erfahren hatte, dass die INDEM in diesem Jahr in ihrer Heimatstadt Chemnitz stattfinden wuerden, wollte sie unbedingt mitspielen. Die direkte Qualifikation war ihr bei den LEM Leistungsklassen leider versagt geblieben. Sie bekam aber als Zweitplatzierte den ersten Nachrueckerplatz und konnte letztlich doch noch an dem Turnier zu Hause teilnehmen.
Sowohl bei den Damen als auch bei den Herren wurde in den drei nach QTTR-Werten gruppierten Klassen A, B und C gespielt. Insgesamt 192 Starter und Starterinnen spielten in je acht Vierergruppen um das Weiterkommen.
Einzelvorrunde
Am Samstag ging es mit den Gruppenspielen los. Die auf dem (QTTR-)Papier schwaechste Gruppengegnerin Asani (Troisdorf bei Bonn) wartete zum Auftakt. Anke hatte mit einigen Startschwierigkeiten und Aufregung zu kaempfen und lag 0:1 und 1:2 zurueck. Im vierten Satz fand sie jedoch in die Spur und entschied das Spiel 3:2 fuer sich.
Das zweite Gruppenspiel gegen Zeyn (Urania-Bramfeld, Hamburg) konnte Anke klarer gewinnen, wobei sie nach eigenen Angaben einen Satz „verschenkte“, der spaeter noch haette entscheidend werden koennen, da die vermeintlich staerkste Gegnerin im letzten Gruppenspiel auf sie wartete.
Wurde er aber letztlich doch nicht, denn Anke entschied dieses Spiel gegen Herrmann (Westgartshausen, BaWü) klar 3:0 fuer sich. „Die Gegnerin spielte ueberraschend passiv, sodass dieses eigentlich das leichteste Spiel war.“ Spaeter fand Herrmann noch zu ihrer Form und erspielte sich im Doppel mit ihrer Partnerin den dritten Platz.
Doppel
Im Doppel trat Anke mit ihrer langjaehrigen TT-Freundin Maja Meyer (Leutzscher Füchse) an, die ihr bei den LEM noch den Qualiplatz entfuehrt hatte.
Das KO-System startete mit dem Achtelfinale, das die beiden muehelos fuer sich entscheiden konnten. Die Gegnerische Paarung Stoklossa (Lechenich bei Koeln)/ Rohs (Mariaweiler ebenfalls bei Koeln) unterlag der starken Rechts-Links-Haender-Kombination Anke/Maja mit 3:0.
Diesen Vorteil konnten Anke und Maja im Viertelfinale leider nicht mehr ausspielen, da ihn die Gegnerinnen Jöckel (Vogelsberg bei Fulda)/ Kreiling (Wißmar bei Gießen) ebenfalls einbrachten. Zwar gewannen die beiden den ersten Satz, insgesamt haben sie aber gegen die starken Nachwuchsspielerinnen „verdient 1:3 verloren“.
Einzelendrunde
Achtelfinale
Im Doppel schon ausgeschieden, konnte sich Anke am Sonntag dann ganz auf die Einzelendrunde konzentrieren.
In der ersten Endrunde, dem Achtelfinale, traf sie auf Behringer (Dörlesberg bei Pforzeim, BaWü) und war ziemlich aufgeregt. „Ich war noch nie beim Tischtennis so aufgeregt wie in diesem Spiel“. Entsprechend zurueckhaltend agierte Anke am Tisch. Die Gegnerin aber, mit kurzer Noppe auf der Vorhand eigentlich eine Abwehrspielerin, konnte durch Ankes Passivitaet ihre Staerken gar nicht zur Entfaltung bringen. Anke gewann auf diese Art die ersten beiden Saetze klar, den dritten aber nur knapp. „Wenn dieser Satz verloren geht, verliere ich wahrscheinlich das ganze Spiel.“
Zum Glueck passierte das nicht und Anke zitterte sich in Viertelfinale.
Viertelfinale.
Im Viertelfinale hatte Anke die Nervositaet dann unter Kontrolle. Allerdings werden die Huerden im Turnierverlauf natuerlich nicht niedriger und sie sah sich der an Position 2 gesetzten Spielerin Acker (Sterzhausen bei Marburg) mit einem QTTR-Wert von 1745 gegenueber. Diese spielt in Hessen in einer Maennermannschaft und setzte Anke mit gutem Platzierungs- und Winkelspiel sehr unter Druck. Trotz 1:0-Fuehrung lag Anke deshalb dann 1:2 gegen die aktivere Spielerin zurueck.
Anke musste das Spiel selbst in die Hand nehmen, um eine Chance auf den Sieg zu haben. Selbst eigentlich eher mit der Vorliebe fuer das Reagieren auf gegnerische Angriffe, gelang es Anke, ihr Spiel umzustellen und selbst aktiv das Spiel zu bestimmen. Es folgte der Sieg des vierten Satzes. Mit vielleicht den besseren Nerven aber in jedem Fall starker taktischer Leistung und Umsetzung gewann Anke auch den fuenften Satz und freute sich darueber, schon jetzt einen Platz auf dem Podium sicher zu haben! Ein kleiner Vorteil war vielleicht auch, dass Anke das Spiel der Gegnerin schon am Vortag als Schiedsrichterin eines der Gruppenspiele jener kennenlernen konnte.
Halbfinale
Im Halbfinale war die Reise fuer Anke bei den INDEM 2018 beendet. Sie konnte Bernhard (Schönmünzach, BaWü) nicht viel entgegensetzen und verlor 0:3. Gegen die Abwehrspielerin mit langer Nope in der Rueckhand, die in der Regionalliga vorn eine ausgeglichende Bilanz spielt, hingen die Trauben zu hoch.
Persoenliches
Anke hatte riesigen Spass bei dem Turnier. Sie bedankt sich ganz herzlich bei ihrem Sohn und ihren Eltern, die sie tatkraeftig von der Tribuene aus unterstuetzten. Insbesondere zur Endrunde kamen dann auch viele alte Bekannte aus ihrem ehemaligen Verein und Ausrichter des Turniers BSC Rapid Chemnitz zum anfeuern dazu, worueber sich Anke riesig gefreut hat. Ausserdem geht ihr herzlicher Dank an ihren Coach Julie Hoffmann, die sie fuer jedes Spiel gut auf die Gegnerin einstellte.
Weitere Ergebnisse
Fuer den saechsischen Verband konnten noch weitere Medaillen erspielt werden. Flora-Helena Richter (Graupa) gewann in der Damen-C-Konkurrenz ebenfalls die Bronzemedaille im Einzel, genauso wie Duc Bui (Clara Zetkin Leipzig) im Herren-C-Einzel und Elsa Hubald (Leutzscher Füchse) und Sandra Luckanus (Holzhausen) im Damen-B-Doppel.
Herzlichen Glueckwunsch an alle saechsischen und auch alle anderen Preistraeger.