Karfreitag: Die „heilige Aktion“ des TTC Elbe

Das Pokalturnier – auch als Karfreitagsturnier bekannt – ist die längste und sicher auch beliebteste Tradition des TTC Elbe. Seit fast Beginn der Zeitrechnung des Vereins fand das Turnier immer am Freitag vor Ostern statt. Fast nichts konnte Spielerinnen und Spieler aufhalten. Nun müssen wir uns leider verändern. Der heutige Karfreitag ist deswegen der richtige Moment für eine Würdigung.

Gemeinsam die Treppen der Dinglingerhalle hinuter, auf den Hinterhof. Alle stellen sich in leichtem Chaos auf, bis eine ordnende Hand eingreift und die Reihen nach Größe sortiert, Günter sich nicht verstecken lässt und am Ende schnell selbst noch mit aufs Foto springt. Leicht geblendet von der strahlenden Sonne klickt die Kamera und hält eine große Gemeinschaft für die Ewigkeit fest. Ein weiteres Gruppenbild des Karfreitagsturniers. Mit bewährten Stammkräften, immer gern gesehenen Gästen aus nah und fern und einem Lächeln quer durch alle Gesichter.

Daran erinnere ich mich zuerst, wenn ich an das Pokalturnier denke. Danach an die vielen Salate, an Brötchen und Würstchen, Kuchen und Getränke, in Summe an ein reichhaltiges Buffett, zusammengetragen von fleißigen Händen aus dem Verein.

Das Pokalturnier, seit 1954 jedes Jahr ausgetragen, konnte auch bewegte Zeiten fast nie etwas anhaben. Selbst die turbulenten Wendejahre hielten das Turnier und seine begeisterten Teilnehmer nicht auf. Im Übrigen hatte man sich damals stillschweigende zum Thema Karfreitag „positioniert“ und gespielt. Das erzählte mir Rolf auch mit Stolz, als wir lange über die Geschichte von Elbe sprachen. Der einizige Aussetzer kam erst nach seiner Zeit – gegen Corona war 2020 kein Gras gewachsen.

Das Karfreitagsturnier war immer eine „heilige Aktion“, wie es Klaus (Lange) so schön mal beschrieb. Der Tag war nicht mit anderem zu belegen. Der war für Elbe da. Immer waren viele dabei. Zu Zeiten, als Elbe noch etwas kleiner als heute war, war es oft die Hälfte des Vereins.

Wer einmal dabei war, wird sich an die Atmosphäre erinnern. Nicht nur das Essen, Trinken, Zusammensein sind etwas besonderes. Das Turniersystem ermöglicht Begegnungen, die sonst kaum passieren würden. Das Doppel-KO bringt Spielerinnen und Spieler an den zwei Seiten des Tischtennistisches zusammen, die sich in Ligabetrieb und oft auch im Training selten bis nie gegenüberstehen würden. Gerade die ersten Runden ermöglichen es, sich mal an der ersten Mannschaft auszutesten. Die Doppel im Vorfeld des Einzeltuniers waren in den Jahren zuletzt immer mal wieder Regelanpassungen unterlegen, aber auch hier war es für mich am besten, wenn sich Doppel zusammenfanden, die sonst nicht gemeinsam spielen. Zusammen am Tisch stehen, sich kennenlernen und am Ende des Tages bei Nudelsalat, Würstchen und einem Getränk der Wahl zusammensitzen – macht Spaß.

Nun müssen wir leider doch – aus Gründen – den Karfreitag verlassen. Und der Termin muss auf einen anderen Tag weichen (dieses Jahr ausnahmsweise am 31. August). Aber auch wenn es der erste Samstag des Jahres immer werden wird – für mich wird das Turnier trotzdem weiter „Karfreitags-Turnier“ bleiben. Der Geist des Turniers wird in genau dieser Tradition weiterleben.

An dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle, die das Turnier organisiert und durchgeführt haben und es heute noch machen; besonders natürlich Rolf und in den letzten Jahren Phips.

Ihr wollt ein bisschen mehr über die letzten Jahre lesen, hier sind alle Artikel dazu.

Mehr über die Statistiken des Turniers, alle Sieger und die Bestenlisten findet ihr hier.

Und wenn jemand besondere Geschichten oder Erinnerungen mit dem Turnier verbindet, schreibt sie mir gern. Ich würde mich freuen, diesen Artikel um mehr Anektdoten ergänzen zu können.

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