Spannung, Drama, Tragik: 7. Mannschaft im Stadtpokalfinale
(von Constantin)
Samstag, 24. Februar. Nach vielen trüben Tagen endlich etwas Sonnenschein und milde Temperaturen. Perfekte Bedingungen also, um das Pokalfinale auf Stadtebene in unseren immernoch recht neuen, aber heiligen Hallen der 113. Grundschule auszutragen. Mit der Hoffnung auf einen überraschenden Triumph in den Tag startend, sollte nach gut 7,5 Stunden Spielzeit ein Ergebnis feststehen, welches dramatischer kaum hätte sein können. Aber der Reihe nach.
Hochmotiviert und voller Tatendrang erreichten alle Mannschaften und auch die ersten Zuschauer bereits frühzeitig die Halle. Als Ausrichter hatten wir uns natürlich Gedanken gemacht, so dass wir alle Beteiligten nicht nur mit guter Laune, sondern auch mit einem kleinen Buffet willkommen hießen, welches mit belegten Brötchen, selbstgebackenen Cookies, Muffins und Kuchen sowie diversen Getränken keine Wünsche offen ließ.
Bereits während der Einspielphase zeichnete sich jedoch eine erste Herausforderung ab. Aufgrund der defekten Jalousien ließ sich die Halle nicht ausreichend abdunkeln. Somit war das schöne Wetter eher ungern gesehen, da das im Laufe des Tages wandernde Sonnenlicht immer wieder mit den Spieltischen „kollidierte“ und somit spontane Umbauarbeiten bei den Tischen und Spielboxen erforderte. Doch trotz dieser kleineren Unwegbarkeiten ließen sich die Spieler nicht von ihrer guten Laune abbringen und fieberten dem Beginn des Final Four entgegen.
Guter Start im Halbfinale
Nach einem herzlichen Willkommen durch Turnierleiter Aymeric ging es mit den Halbfinalpartien los.
In der ersten Begegnung traf unsere 7. Mannschaft (Stadtliga), repräsentatiert durch Constantin, Helen, Christian, Tobias und Lars, auf die 2. Mannschaft des SV Universitätsklinikum Dresden (aktuell 4. Platz in der 1. Stadtklasse).
Das zweite Halbfinale trugen der SV Dresden-Mitte 7 und SSV Turbine Dresden (beide Stadtliga) aus.
Obwohl eine Klasse Unterschied bestand, waren wir gewarnt, die Mannschaft des Universitätsklinikums nicht zu unterschätzen, traten diese doch in beinahe Bestbesetzung, inklusive eines Arbeitskollegen von Helen, an.
Nicht zuletzt dadurch ließ sich unserer Nummer 2 auch am Anfang ein gewisses Maß an Nervosität und selbstauferlegtem Druck anmerken. Paradeschläge kamen (noch) nicht gewohnt zielsicher und in der einen oder anderen Situation fehlte noch die Feinjustierung. Doppel 1 ging damit leider 1:3 verloren. Doppel 2, bestehend aus Tobias und Lars, der als Trumpf in den Doppeln zu überzeugen wusste, lieferte sich ein packendes Duell, musste dem Gegner jedoch nach fünf intensiven Sätzen auch gratulieren.
Kein guter Start und eine Hypothek, die es nun aufzuholen galt.
Doch dass durch die Doppel-Resultate zusätzlicher Druck entstanden wäre, konnte man bei den ersten Einzeln nicht bemerken. Helen zeigte sich deutlich fokussierter und mit klarem Spielplan gegen Oskar Wenzke und steuerte ebenso wie Constantin gegen Fleischer einen 3:1-Sieg bei. Der Rückstand aus den Doppeln war egalisiert. Somit lag es an Christian und Tobias, unsere Farben zum ersten Mal an diesem Samstagvormittag in Front zu bringen. Während Christian scheinbar mühelos ein 3:0 feierte, rannte Tobias zunächst einem 0:2-Rückstand gegen Migowitsch hinterher. Doch nicht zum einzigen Mal an diesem Tag sollten unsere Spielerin und unsere Spieler eine Aufholjagd starten. Drei Sätze später stand Tobias als Sieger fest und für uns eine 4:2-Führung. Im Parallelspiel stand es zu diesem Zeitpunk bereits 7:1 für Mitte.
Jetzt ging es in die zweite Runde, in der wir die ersten Einzelniederlagen hinnehmen mussten. Nach einer spielerischen Achterbahnfahrt musste Constantin Wenzke zu einem verdienten 3:2-Erfolg gratulieren und Christian sah, trotz einiger Highlights, gegen Migowitsch kein Land. Zum Glück konnten Helen und Tobias (letzterer mit einem erneuten 3:2-Erfolg nach 0:2-Rückstand) die Führung halten, wodurch es mit einem 6:4 in die letzte Runde ging.
Die Gelegenheit, uns bereits über die Ziellinie und somit ins Finale zu bringen, lag bei Constantin und Christian. Beide hatten die Partie zuvor gegen den jeweils anderen Gegner verloren und brannten auf Wiedergutmachung. Zwei spannende Matches später, gespickt mit tollen Ballwechseln, aber auch einigen Slapstick-Einlagen, war der Sieg nach 3,30 Stunden Spielzeit in Sack und Tüten. Das Minimalziel Finale war erreicht, aber nun hieß es die Spannung aufrecht zu erhalten und gegen die 7. Mannschaft des SV Dresden-Mitte nochmals abzuliefern, welche ihr Halbfinale mit 8:2 gewonnen hatte.
Finale mit bekannten Gesichtern und Doppel-Taktik zu Beginn
Beide Mannschaft waren zu Beginn der Rückrunde in der Liga bereits in einem engen Spiel aufeinandergetroffen, welches Mitte mit 9:6 für sich entscheiden konnte. Ähnlich wie bei uns ist auch die Mannschaft von Mitte immer eine „Wundertüte“, kann man sich doch nie sicher sein, welche Aufstellung gewählt wird.
In das Endspiel um den Stadtpokal schickte Mitte mit Miniailo, Buchwald, Plewnia und Ebell eine starke Mannschaft an den Tisch, wobei Ebell im Finale für den sich im Halbfinale verletzten Wenke einsprang. Dass dem gegnerischen Team dadurch alles andere als eine Schwächung entstand, sollte sich später noch auf dramatische Weise zeigen.
Aber apropos Dramatik – die Doppel standen an und hier stellten wir direkt mit einem taktischen Kniff auf. Statt wie gewohnt Constantin und Helen an Doppel 1 aufzustellen, starteten die Beiden als Doppel 2 gegen Buchwald/Ebell, während es Tobias und Lars mit der Power-Kombo Miniailo und Plewnia zu tun bekamen. Während Constantin und Helen ihr Doppel recht souverän mit 3:1 gewannen, lagen Tobias und Lars zunächst mit 0:2 zurück. Doch wie sollte es anders an diesem Tag sein, kämpften beide Athleten um jeden Ball und konnten sich letztlich mit einer herausragenden Leistungen einen 3:2-Erfolg sichern. Somit ging es mit einem umjubelten 2:0-Zwischenergebnis in die ersten Einzel.
Finale: Erste Einzelrunde
Hier wartete der erste Kracher auf Mannschaften und Zuschauer mit der Partie von Helen gegen Miniailo. Die junge Ukrainerin, die aktuell bei den Damen mit einer 15:3-Bilanz glänzt und in ihren beiden Einzeln im Halbfinale zusammen gerade einmal 21 Punkte abgegeben hatte, stellte auch Helen mit ihrem druckvollen Spiel über Vorhand und Rückhand vor eine Herausforderung. Trotz großen Kampfgeistes und einiger Chancen im zweiten Satz musste Helen ihrer Kontrahentin letztlich beim 0:3 zum Sieg gratulieren. Constantin konnte parallel den Vorsprung mit einem 3:1 gegen Buchwald aufrechterhalten in einem Spiel, welches vor allen Dingen von vielen kleinen Fehlern und dem einen oder anderen Kanten- wie Netzball geprägt war. Im unteren Paarkreuz kam es zur Partie von Christian gegen Ebell und Tobias gegen Plewnia. Zum ersten Mal an diesem Tag machte es Tobias nicht spannend und erspielte ein souveränes 3:0 gegen die Nummer 3 von Mitte. Christian spielte ebenfalls gut, konnte aber ein ums andere Mal die Noppe auf der Rückhand seiner sehr sicher und clever agierenden Gegnerin nicht durchbrechen, die den alten Abstand damit wiederherstellte.
Zwischenstand: 4:2 für Elbe!
Finale: Zweite Einzelrunde
Die zweite Einzelrunde stand an und jetzt hatte Constantin die Chance, die bis dahin ungeschlagene Miniailo in Verlegenheit zu bringen. Und tatsächlich erwischte unsere Nummer 1 die Spitzenspielerin des Gegners auf dem falschen Fuß und fügte ihr mit einem 11:3 im ersten Durchgang den ersten Satzverlust des Pokalfinales zu. Doch durch gutes Coaching, mehr Sicherheit in den eigenen Schlägen und den einen oder anderen leichten Fehler ihres Gegenüber konnte sie die Partie mit einem 8:11 und 9:11 wieder in ihre Richtung ziehen. Doch gekämpft wird bekanntlich bis zum letzten Punkt und so gelang Constantin mit einem 11:7 der Satzausgleich. Der Start in den entscheidenden Satz verlief jedoch alles andere als optimal für uns. Nach einem 1:5 bei Seitenwechsel und 4:8 sah Miniailo bereits wie die sichere Siegerin aus. Mit drei Punkten in Folge wurde die Partie jedoch noch einmal eng, wodurch sich die Spielerin des SV Dresden-Mitte zur Auszeit gezwungen sah. Eine gefühlt ewig andauernde Auszeit später war der Rhythmus unserer Nummer 1 gebrochen und das Spiel verloren. Helen machte es jedoch ähnlich gut gegen Buchwald wie Constantin in der Runde zuvor und brachte unsere Farben mit ihrem 3:1-Erfolg mit 5:3 in Front. Wer jedoch dachte, dass dieser komfortable Vorsprung ins Ziel gebracht werden würde, sah sich getäuscht. Eine erneut unglaublich sicher spielende Ebell zwang Tobias mit 3:1 in die Knie und auch Christian hatte gegen Plewnia trotz 2:1-Satzführung am Ende noch das Nachsehen. Spätestens jetzt war allen Spielern und Zuschauern klar, dass dieses Finale ganz eng und jedes Spiel das entscheidende werden konnte.
Finale: Dritte Einzelrunde
Die dritte Einzelrunde begann mit dem Spiel von Christian gegen Miniailo. Und Christian zeigte, dass er auf Wiedergutmachung aus war. Der erste Satz ging leider trotz guter Gelegenheiten knapp mit 13:15 verloren, woraufhin er aber ein 11:9 folgen ließ. Trotz ihrer jungen Jahre blieb die an diesem Tag herausragend spielende Miniailo jedoch nervenstark und sicherte sich die Sätze drei und vier souverän. Zum ersten Mal in diesem Finale lagen wir in Rückstand und Constantin schien diesen zunächst gegen Plewnia nicht egalisieren zu können. 8:11 und 9:11 hieß es nach den ersten beiden Sätzen, 0:2. Doch nicht zum ersten Mal an diesem Tag sollte dies nichts bedeuten. Nach drei deutlichen Sätzen feierte unsere Mannschaft den vierten 3:2-Comeback-Sieg und blickte nun mit Spannung auf die letzten beiden Einzel.
Finale im Finale
Helen gegen Ebell, Tobias gegen Buchwald.
Die Spieler und Zuschauer an der Seite wussten zu diesem Zeitpunkt bereits, dass bei einem Punktestand von 6:6 und einem Satzverhältnis von 25:25 jeder Satz und jeder Ball entscheidend sein konnten.
Während es bei Helen, die bisher ungeschlagen gegen Ebell war, denkbar schlecht losging (10:12, 4:11), verlief es bei Tobias genau gegenteilig (11:8, 11:4). Die Spannung war kaum zu überbieten. Helen legte vor, spielte starke Bälle und erkämpfte sich drei Satzbälle, von denen sie jedoch keinen gegen die in diesem Finale nicht zu bezwingende Ebell nutzen konnte und den Satz mit 11:13 verlor. Jetzt musste Tobias wiederum sein Spiel mit 3:0 gewinnen, um am Ende das Ballverhältnis entscheiden zu lassen. Doch Buchwald zeigte sich noch einmal verbessert, konnte Tobias ein ums andere Mal vom Tisch und dadurch von seinem druckvollen Spiel fernhalten. Mit einem über den Tisch gezogenen Vorhand-Topspin zum 9:11 ging der dritte Satz an den Spieler des SV Dresden-Mitte. Während die Spieler unseres Kontrahenten, wissend ob der Bedeutung dieses Satzgewinns, bereits feierten, konnte Tobias den vierten Satz wieder souverän gestalten und gewann diesen mit 11:5.
Somit verlor unsere Mannschaft das Finalspiel mit 7:7 bei 28:29 Sätzen und 539:525 Bällen.
Obwohl natürlich kurz nach Ende des Spiels alle Spielerinnen und Spieler unserer Mannschaft enttäuscht waren, zeigt das Ergebnis letztlich eine starke, geschlossene Mannschaftsleistung und ein Resultat, auf dass alle Beteiligten stolz sein können. Das Pokal Final Four auf Stadtebene war auch als Veranstaltung ein voller Erfolg mit vielen sehenswerten Ballwechseln und Spielen sowie einer tollen, kameradschaftlichen Stimmung zwischen allen Beteiligten und Zuschauern.
Herzlichen Glückwunsch an die Mannschaften des SV Dresden-Mitte 7 zum Gewinn des Pokalturniers sowie des SV Universitätsklinikum Dresden 2 zum dritten und des SSV Turbine Dresden zum vierten Platz.
Ein großes Dankeschön außerdem allen Zuschauern für die tolle Stimmung vor Ort und allen unseren Spielerinnen und Spielern, die nicht nur durch ihren Einsatz am Finaltag für das leibliche Wohl und einen reibungslosen Ablauf gesorgt, sondern auch spielerisch dazu beigetragen haben, dass wir soweit kommen konnten.
Danke Helen, Christian, Tobias, Lars, Aymeric, Manfred, Lennart, Jeremias und Jason (und Eric als Edelfan 😉)!
Kommende Saison ist die nächste Gelegenheit zum Angriff und dann holen wir uns das Ding! In diesem Sinne ein sportliches Elbe AHOI!