TT-Europameisterschaften Senioren 2017 Helsingborg, Teil 2
- Erlebnisse und besondere Vorkommnisse zur EM in Helsingborg
Die Reise der Elbe-Teilnehmer nach Schweden erfolgte in Eigenregie in gleicher Weise mit PKW von Dresden nach Rostock auf die Fähre nach Trelleborg. Von dort ging es dann nach Landskrona (Ute) bzw. nach Viken (Lothar), ca. 20 km nördlich von Helsingborg. Andere EM-Teilnehmer hatten die von Scharff und Voitek organisierten Bus-und Flugreisen mit Hotelübernachtung gewählt. Folgende speziellen Erlebnisse und besonderen Vorkommnisse sind in die Reisegeschichte dieser Europameisterschaften der Senioren eingegangen:
– die „gesicherte Nachtruhe“ auf der STENA LINE
– das Kennenlernen des Schweden Christer Johansson
– die Nachwirkungen der Fischsuppe der Gaststätte STRANDISAN
– die Notwendigkeit des Besuchs einer Klinik und Apotheke
– Polizeikontrolle am Parkplatz der ARENA nach MITTSOMMER
Gewöhnungsbedürftig war als erstes das Kapitel Nachtruhe auf der Fähre, die um 22.30 Uhr den Überseehafen Rostock verließ. Nach Verlassen der Fahrzeuge setzte das Rennen um einen Schlafplatz ein. Die Profis hatten vorgesorgt mit Kissen, Decken oder Schlaf-sack. Wir hatten nichts dergleichen. Eine Ecke auf Deck 7 hatten wir schnell gefunden. Allerdings brannte das Licht die ganze Nacht. Dazu kam reger Durchgangsverkehr, da konnte von Nachtruhe keine Rede sein. Jeder war froh, dass er am Morgen diesen Ort verlassen konnte. Nach dem Auschecken wurde die Fahrt nach Trelleborg auf der E6/E22 über Malmö angetreten. Nach dem Eintreffen in Helsingborg wurde ein Hallenbesuch vorgenommen. Wir hatten dabei die Ehre, alle Hallen des Komplexes von Christer Johansson, 2-facher TT-EM und Bundestrainer der BRD von 1974-1979 erklärt zu bekommen, der sehr gut deutsch sprach und die Organisation dieser EM mit prägte. Später wurde dann das Ferienhaus in Viken bezogen nach einer Einweisung durch den schwedischen Besitzer. Nach der fälligen Ortsbesichtigung in Viken am Öresund wurde eine Strandgaststätte in der Nähe aufgesucht, um sich zu stärken nach allen Strapazen. Ohne es zu ahnen, rollte für mich das Unheil immer näher. Warum ? Der Appetit nach einer schwedischen Fischsuppe war verständlich. Andere nahmen Lachs oder andere Gerichte, die man auch nicht kannte. Meine Fischsuppe kam 160 SEK, also 16€ , ein Bier 6€ , laut Aussage unseres Vermie- ters LUNDBERG ein normaler schwedischer Preis. Diese Strand-gaststätte in Viken werde ich immer in guter Erinnerung behalten. Die Folge waren 3 Tage mit totalen Bauchschmerzen, die mich am Montag nach dem Einzel nach einen Mediziner in der Halle suchen ließen. Alles umsonst! Es gab weder Sanitäter noch Doktor hier. Das war schon außergewöhnlich. Ein Funktionär riet mir, eine Klinik oder zumindest eine Apotheke aufzusuchen. Gesagt, getan. Nach mehrmaligem Fragen ( gut, dass alle englisch sprachen) und einigen Kilometern zu Fuß fand ich Klinik und Apotheke. Klinik heißt auf Schwedisch „LASARETTET“, eigenartig. Darin fand ich die Apotheke. Nach langer und freundlicher Diskissussion mit der Angestellten erwarb ich eine Packung Novaluzid, die doch später Abhilfe schaffte. Also, es ging wieder voran. Letztlich war eine kleine Begebenheit am Parlplatz der ARENA am Sonntag, wir wollten zur TT-Anmeldung, doch sehr bemerkenswert. Die schwedische Polizei empfing uns mit einer Alkoholkontrolle, für uns außergewöhnlich. Ich habe mich nach dem Grund erkundigt. Der Polizist lächelte und sagte: gestern war hier Mittsommerfest. Da wird gegessen und noch mehr getrun- ken. Unser Fahrer war alkoholfrei. In Schweden gelten übrigens 0,2 Promille. Alles gut!
2. Sportbilanz der Einzel- und Doppelwettbewerbe der AK 80 Einzel: Knapp 100 Aktive nahmen in dieser AK 80 den Kampf auf. In der Gruppe 13 gewann L. Hauptmann alle Spiele und wurde da- durch souverän Gruppensieger. Sicher war das von der Auslosung her eine gute Gruppe, das zeigten auch die Resultate. Runde 1. L. Hauptmann-H.-J-Blümel(GER) 11:1, 11:2, 11:7. Damit 3:0. Runde 2: L.Hauptmann – Urban LIWING (SWE) 11:2, 11:3, 11:6. Wieder 3:0. Danach gewann Liwing vs. Blümel 3:0, Der 4. Teilnehmer NIKITIN ( UKR) trat nicht an. Reihenfolge: 1. Hauptmann , 2. Liwing, 3. Blümel. Damit war für L. Hauptmann die Hauptrunde offiziell mit 3 Siegen erreicht. Bei der Betrachtung der Setzliste hatte ich ein ungutes Gefühl. Unweit von mir stand mein Freund MERIMAA. So zeitig auf einen der Besten zu treffen, war kein Glück! Vor 2 Jahren war das genau so und auch 2016 zur WM in Spanien gab es diese Konstellation. War das Zufall? Keine Ahnung. Später nach dem Kampf habe ich mit ihm gesprochen. Er sagte: Etwas Pech für Dich. Dann meinte er lächelnd: Im nächsten Jahr brauchst Du keine Angst zu haben. Warum ? Da trete ich in der AK 85 an. Alles klar! Nun zurück zu den Resultaten der Hauptrunde. Das Freilos in der 1. Runde war gut als Gruppenerster. Dann kam der Schwede Nils-Eric SVENSSON in Runde 2 am 29.06.2017 um 17.45 Uhr an Tisch 34. Die Auseinandersetzung ging positiv aus, für den Elbe-Vertreter: 11:5, 5:11, 11:8 und 11:9, also 3:1 für Germany und eine Runde weiter. Danach kurz vor 20.00 Uhr hatte ich meinen Alptraum K. Merimaa aus Finnland zu bekämpfen. In der Haupthalle tauchte plötzlich U. Umlauft auf und fungierte als Coach. 1. Satz: Totaltreffer mit 2:11 für mich. Kai hatte jeden Ball, der von mir scharf geschnitten war, brutal getroffen. Hier half nur Spielumstellung (ohne Schnitt, Tempo drosseln). Aber Kai führte im 2. Satz wieder 7:2, dann kam die Wende. Nach Kampf kam ich heran und drehte den Satz. Der Sieger hieß Hauptmann mit 12:10. Der Kampf ging weiter und im 3. Satz wurde ein tolles 13:11 errungen. 2:1 für Lothar. Aber die Schlacht war noch nicht gewonnen. So stand es auch vor 2 Jahren in Finnland! Seine Cleverness (und vielleicht auch meine Magenprobleme) bestimmten den weiteren Ablauf. 11:8 im Satz Nummer 4 mit wenig Glück für mich und dann 11:5. 3:2 für den späteren Vizemeister. Beachtlich war, dass er dann den starken Engländer Meredith 3:0 und auch danach Stolzenburg glatt 3:0 beseitigte. Resumee: 5:1 Siege im Einzel, also ein Ergebnis im Bereich der TOP 12, das recht achtbar für Europa ist. Super!
Doppel: Wie schon in der Vorschau geschrieben, musste mein Partner L. Fraunheim aus Krankheitsgründen die Teilnahme absagen. Als neuer Partner wurde Colin PRATT aus Krefeld bei den Deutschen TT-Meisterschaften gewonnen. Wir hatten leider keine Spielpraxis. Konnte das gut gehen ? Unser Doppel war in die Gruppe 11 eingeordnet auf Position 1. In Runde 1 ging es gegen die Paarung H. Ripke(GER)/ E. CZYBLIS(POL). Der 3:2-Sieg (7:11, 11:6, 11:9, 9:11, 11:3) musste jedoch hart erkämpft werden. Das Stellungsspiel klappte nicht so recht. Die Runde 2 wurde gegen die Schweden I. JOHNSSON/K. LENNEBERG ausgetragen und leider 1:3 verloren. Die Sicherheit fehlte bei diesem 11:7, 8:11, 11:6 und 11:8 für die Schweden. Durch den Sieg gegen die Kombination H. DE SILVA (ENG)/ F. SÖHNHOLZ (GER) mit 3:0 konnte der Platz 2 in der Gruppe gesichert werden und damit die Endrunde erreicht werden. Soweit, so gut. Wenig Freude kam auf , als später die Ansetzungen der Hauptrunde publik wurden. Mein Freund K. M. lauerte wieder im Hintergrund. Man konnte an der Setzliste zweifeln! Die Haupt-runde begann mit einem 32-Feld ohne Freilos. Die 1. Gegner waren die Deutschen K. ADAM/A. LECKEL, die allerdings mit 3:0 besiegt werden konnten, und zwar mit 11:6, 11:8 und 11:8. Runde 2 war erreicht und es nahte Merimaa, genauer die Paarung MERIMAA/ FRITZINGER(GER). Die Ergebnisse 4:11, 5:11, 6:11 waren eindeutig gegen uns. Damit war das Kapitel Doppel zu Ende. Die erzielte Gesamtbilanz sah so aus: 3 Siege und 2 Niederlagen im Doppel ergaben Platz 9 bis 16 in Europa. Insgesamt im Einzel+Doppel wurden also 8 Siege erzielt und 3 Niederlagen eingesteckt. Das war durchaus ein positives Ergebnis dieser EM des Jahres 2017.